
Buttendorf
St. Jakob/St. Aegidius
Evang.-Luth. Filialkirche
Baugeschichte:
Die kirchliche Gründung dürfte in Zusammenhang stehen mit dem vom 12. bis 15. Jh. genannten und auch im Ort ansässigen Geschlecht der v. Puttendorf. Ein Frühmesser um 1400, die Kirche selbst erstmals 1414 genannt; die bauliche Anlage geht aber noch in das 14. Jh. zurück. Nur der Chor wurde offensichtlich erst 1510 neu errichtet. Lt. Inschrift an der inneren Südwand 1779 durchgreifende Renovierung. Letzte Instandsetzung im Jahre 1957.
Baubeschreibung:
Inmitten des Ortes etwas erhöht gelegene, kleinere Kirche. – Der nahezu quadratische Chor ist nur ganz gering eingezogen; Kreuzrippengewölbe mit Rosettenschlußstein, die Kehlrippen enden in den Ostecken auf Wappenschildchen, in den Westecken auf gedrungenen Profilsteinen. Nach Süden zweigeteiltes Rundbogenfenster mit Schräggewände. Einspringender, gedrückt-spitzbogiger Chorbogen, dessen Mauer im unteren Drittel erheblich verstärkt ist und bis zum Bogenansatz einen älteren Eindruck macht als der glatt gearbeitete Bogen selbst. – Rechteckiges Langhaus mit neuer verlatteter Bretterdecke. Einfache, grau gefaßte Holzempore auf geschwellten Holzsäulen mit Knaggen. Nach Süden zwei rechteckig veränderte Fenster, innen in Stichbogenleibung. Rundbogiges Südportal mit aufgedoppelter Türe (vermutlich noch 18. Jh.).
Außenbau:
Chor mit profiliertem Sockel und mit über Schräge vorkragendem Traufgesims. Die Nahtstelle von sorgfältig bearbeitetem Quaderwerk des Chores und dem aus unregelmäßigen, unterschiedlich großen Quadern gefertigtem Mauerwerk des Langhauses tritt deutlich in Erscheinung; die Flucht der Langhausseiten hebt sich von der Chormauer etwa 20 cm vor. Über Chor und Langhaus einheitliches Walmdach (nach Osten mit überstehendem Firststück und darin Zifferblatt). Erneuerter, offener Dachreiter mit geschweifter Haube.
Der Innenraum (Fotos):
Altar:
Mittelalterliche, gemauerte und verputzte Mensa mit kräftiger, ausladender Sandsteinplatte. Als Betpult verwendet ein mit Ölfarbe gestrichenes Holzbrett, das mit spätgotischer, ornamentaler Flachschnitzerei (darin Christusmonogramm) versehen ist und vermutlich von ehemaligem Chorgestühl oder von einer Emporenbrüstung stammt.
Seitenaltar und Kanzel:
Auf der Sandsteinplatte der gemauerten und im oberen Teil leicht profiliert aufgebauten Mensa des südlichen Seitenaltares polygonaler, grau gestrichener Holzkorb; einfach gefeldert, vermutlich 18. Jh.
Stuhlwangen:
mit Aussägeornamentik versehen; 18. Jh.
Chorgestühl:
Bereits 19. Jh.; mit ornamental ausgesägtem Gitter.
Holzfigur:
Stehende Muttergottes, um 1500/10. Neu gefaßt und teils ergänzt.
Inschrifttafel:
von 1779, als das „Kirchlein von gnädigster Herrschafft und einem Beitrag der Buttendorfer Gemeinde von innen und außen zum Teil erbaut zum Teil ausgebessert“ wurde. – Weitere Inschrift: RENOVIERT MDCCCLLI / MCMLVII.
Quelle: August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, Deutscher Kunstverlag, München 1963, S. 76 f.