Mit Sonderschau „Bilder Roßtaler Maler“ verabschiedet sich das Ehepaar Knoll
ROSSTAL – „Künstler im Museumshof“ ist die Ausstellungsserie getitelt, mit der die Pfleger der heimatkundlichen Sammlung, Elisabeth und Herbert Knoll, Roßtaler Kunstschaffenden in den vergangenen Jahren ein Forum öffneten. Manches der Werke blieb hängen. Denn die Möglichkeit zur Werkschau war für die Künstler kostenlos. Zum Dank bedachten sie das Haus mit einer stattlichen Anzahl von Bildern als Geschenk.
Bis zum 6. März 2005 zeigt der Museumshof nun in der Sonderausstellung "Bilder Roßtaler Maler", was sich über die Jahre an Schätzen angesammelt hat im Depot.
Rudolph Kwapil, Dekorations- und Theatermaler, ist in der Region besonders für seine Ostereiermalerei bekannt. Er schenkte dem Museumshof viele Zeichnungen und Bilder von Roßtal, seinen Gemeindeteilen und der Umgebung. Besonders dankbar ist ihm der Museumshof für das Museums-Logo, das aus seiner Feder stammt. Der gezeichnete Museumshof erntete in Fachkreisen schon viel Anerkennung für seine Unverwechselbarkeit.
Die Familie Herbert Graf stellt Werke des bereits verstorbenen Künstlers Hans Graf zur Verfügung. Er arbeitete seit Ende des Zweiten Weltkriegs als freischaffender Künstler. Seine Bilder, die teils noch vor 1940 entstanden, dokumentieren eindrucksvoll die Roßtaler Vergangenheit.
Ebenfalls verstorben ist Konrad Hacker. Als Architekt und Zeichner Roßtaler Ansichten sowie mit zahlreichen Ausstellungen, Eiermalereien und Portraits von Eiermalern hat er sich in Roßtal einen Namen gemacht. Zudem war er federführend und unermüdlich aktiv beim Abbruch und Wiederaufbau des Backofens am Museum.
Günter Ludwig ist von Beruf Dekorations- und Schriftenmaler, Zeichner sowie Öl- und Aquarellmaler. In vielen Ausstellungen, unter anderem auch in den USA, zeigte er bereits seine Werke. Typisch für ihn sind seine Teddybären- oder Pferde-Bilder und seine Eiermalerei.
Die Moderne vertritt ein Werk von Ilse Feiner. Die Finanzbeamtin hat ihr Talent im autodidaktischen Studium, bei Kunstmalern und Kirchenrestauratoren geschult. Seit über 20 Jahren zeigt sie ihre Bilder bei Ausstellungen und hat bereits einige Preise für ihre Werke erhalten.
Gleichzeitig verabschiedet sich das Ehepaar Knoll aus gesundheitlichen Gründen mit dieser Ausstellung von der Aufgabe als Pfleger der heimatkundlichen Sammlung.
Bei der Ausstellungseröffnung, die Anita Fritz und Elisabeth Knoll jun. sowie Ludmilla Zai am Klavier umrahmten, dankte das Ehepaar Knoll vor allem den Künstlern und allen Freunden und Helfern für die stete Unterstützung.
Dass dem sehr engagierten Pflegern, die viel Herzblut in die Museumsarbeit investierten, der Abschied nicht leicht fällt, war zu sehen. „Doch wenn man unseren Rat oder unsere Unterstützung brauchen sollte, sind wir natürlich da“, beruhigten sie.
C. BIDNER-WUNDER
Quelle: Fürther Nachrichten, 17.12.2004